„Weiberrevolution“ bringt Bürgermeister ins Schwitzen
Hukl-Bühne Vöhrum: „Der Tyrann“ wurde Lacherfolg
Von Jasmin Hauch
VÖHRUM. Bürgermeister Albert Babel tobt zornig über die Bühne, Putzfrau Rosalinde wirbelt mit Staubwedel und Unschuldsmiene durch sein Büro, Ehefrau Erna verleiht ihrer Wut mit mancher Backpfeife Ausdruck: Mit viel Emotionen und jeder Menge Humor gab die Hukl-Bühne am Wochenende im Vöhrumer Gemeinschaftshaus den Schwank „Der Tyrann“ zum Besten.
Das Stück erzählt vom 50. Geburtstag des herrschsüchtigen Bürgermeisters Albert Babel, brillant verkörpert durch Günter Blut. Doch anstatt mit aufgesetztem Lächeln eine Rede zum Ehrentag üben zu können, wird er von einer ganzen „Weiberrevolution“ überfallen. Fortwährend schneit die neugierige Putzfrau Rosalinde (Gerda Penke) in sein Büro, staubt zum zehnten Mal seinen Schreibtisch ab, nur um den neuesten Tratsch brühwarm ihrer Freundin Frieda erzählen zu können.
Tochter Lisa (Stefanie Goyer) schockt mit einer Liebschaft zu Peter Bacher (Johannes Blasig), dem Sohn des Bürgermeisters der Nachbargemeinde. Keine gute Partie, denn beide Oberhäupter „streiten sich wie zwei halbstarke Mofarocker“. Und auch bei Erna (Marina Papenburg) kann Babel nicht mehr punkten. Angesichts unzähliger vermeintlicher Affären zeigt sie ihm die rote Karte. Trost sucht er sich bei den beiden trinkfesten Gemeinderäten (Jürgen Bublitz und Hubert Klinke), die nicht nur Urlaubsreisen, sondern auch den Geburtstags-Geschenkkorb aus der Gemeindekasse finanzieren wollen.
Da hilft nur eins: Eine Intrige soll Babel zum Schwitzen bringen. Peter Bacher – getarnt als Abdul Ahmed – weckt Erinnerungen an die ominöse Vergangenheit des Bürgermeisters. Dieser verstrickt sich in ein Geäst von Lügen und zweideutigen Situationen – und wirkt auf einmal ganz und gar nicht mehr souverän…
Das Laien-Theaterensemble ließ eine Pointe der nächsten folgen, das Publikum schüttelte sich vor Lachen. Mit „Der Tyrann“ traf die Hukl-Bühne mal wieder haargenau den Geschmack der Zuschauer.
Montag, 06.06.2005