Peine
Vom Höllenvogel zum Wappentier der Stadt: Gäste sahen „Die Eul’ zu Pein’“
Peine. „Die Eul’ zu Pein’“ – eine Gemeinschaftsproduktion von Pfarrer Thomas Blumenberg und der Hukl-Bühne Vöhrum wurde am Wochenende zwei Mal im ausverkauften Peiner Forum gezeigt. Mehr als 700 Zuschauer erfuhren dabei, wie Peine zu seinem Wappentier kam, wie das Freischießen entstand und was es mit dem Spruch „Peine was maket so feste, dat de Ule blev sitten in Neste!“ auf sich hat.
Gut geht es Peine, die Stadt ist ordentlich und sauber, der Handel floriert. Doch dann kommt die Nachricht, dass ein Höllenvogel sich in des Bürgermeisters Scheune niedergelassen hat. Weder mit Weihwasser noch mit Waffengewalt lässt sich das Tier vertreiben. Die Lösung soll sein, die Scheune und damit das Untier zu verbrennen. Leider haben die Bürger nicht mit einer anderen Macht gerechnet, die dazu führt, dass Peine eingeäschert wird: Der Wind treibt das Feuer durch die Stadt. Vom Stadtpoeten Gunzel (Andreas Schlote), der sich während der Feuersbrunst in Hildesheim aufgehalten hat, ist zu hören, dass sich alle über das selbstverschuldete Feuer lustig machen. Der Bürgermeister (Jürgen Bublitz) ist verzweifelt: Seine Stadt und die Bürger werden verspottet! Als sich dann noch herausstellt, dass der Höllenvogel, der die Katastrophe ausgelöst hat, eine einfache Eule war, wird auf Vorschlag von Gunzel „der Spieß umgedreht“ und die Eule zum Wappentier der Stadt ernannt.
Auch wenn das Stück „Die Eul’ zu Pein’“ in der Zeit um 1520 spielt, sind viele kleine aktuelle Bezüge zu Peine eingeflochten. So ist der Bürgermeister bemüht, den Handel in seiner Stadt so gut aufzustellen, dass „kein Peiner um zu kaufen, über Landesgrenzen laufen“ soll. Auch der Braunschweiger Löwe lag damals schon auf der Lauer um sich Peine einzuverleiben.
Dieses von Pfarrer Blumenberg geschriebene und humorig vorgetragene Stück Peiner Geschichte kam bei den Besuchern gut an. „Ich habe nicht gewusst, wie Peine zu seinem Wappentier kam“, so Anke Kespohl aus Vöhrum. Anna Schmidt aus Peine gefiel besonders gut „die Mischung aus Geschichte, aktuellen Einflüssen, die Kostüme und das Bühnenbild.“